Sonntag, 3. Oktober 2010

Manches entwickelt sich anders als erwartet...

Diesmal geht es u.a. um:


Wanderung zum Pencarrow Lighthouse

Bereitschaftsdienste

Nicht alles läuft reibungslos

Fortbildungsveranstaltungen

Nachwuchs auf der Farm

Regen wie aus Eimern

Pferderennen




Wanderung zum Pencarrow Lighthouse 21.08.10


Auf die Wettervorhersage kann man sich hier leider nicht verlassen. Am Mittwoch wurde für Wellington und Umgebung für das folgende Wochenende Regen vorhergesagt. Also dachte ich mir, auf die andere (östliche) Seite Neuseelands, nach Napier zu fahren, da hier strahlender Sonnenschein angesagt war. Die Stadt Napier wurde nach einem Erdbeben im Jahr 1931 komplett wieder aufgebaut und bietet eine große Anzahl an Art-déco-Gebäuden. Bei schönem Wetter wirklich ein lohnenswertes Ziel.


Am Freitag schaue ich mir vorsichtshalber noch mal die Wettervorhersage an:

Napier – Regen, Wellington – Sonne.


Meine Planungen für’s Wochenende haben sich damit geändert, Napier wird hoffentlich auch noch an einem der nächsten Wochenenden stehen (man weis ja nie, wann das nächste Erdbeben kommt) und ich suche mir eine schöne Wanderstrecke in der Umgebung von Wellington raus. Auswahl gibt es hier zum Glück reichlich.


Ich fahre morgens früh Richtung Wellington los. Die Küstenstraße ist die schnellste Verbindung, in einer Stunde ist man in Wellington angekommen.




Heute möchte ich mal eine Alternativstrecke nehmen und entscheide mich für die Akatawara Hill Road, die von Waikanae nach Upper Hutt und dann weiter nach Wellington führt.


Unterwegs sehe ich Hinweisschilder die anzeigen „Akatawara Hill Road open“. Die Straße führt durch Ausläufer der „Tararua Range“ und ist im Winter offensichtlich nicht immer befahrbar.


Anfänglich ist es noch eine ganz normale Straße. Je höher man kommt und je weiter man in die Berge hinein fährt, um so schmaler und kurviger wird die Straße.




Über weite Strecken ist es eine mehr oder minder einspurige Aneinanderreihung von Serpentinen, die so kurvig sind, dass man nicht sehen kann, ob einem ein Fahrzeug entgegen kommt. Auch ist mir nicht so ganz klar, wie auf dieser schmalen Fahrbahn überhaupt Gegenverkehr passieren kann.


Glücklicherweise bin ich scheinbar der Einzige, der heute Morgen hier lang fährt. Nur ein paar Radfahrer machen sich auf den Weg zur Bergtour. Ich empfinde es ja schon anstrengend genug, die Kurvenstrecke mit dem Auto zu bewältigen.


Wie man hier freiwillig die stetig ansteigende Strecke mit dem Fahrrad fahren kann, bleibt mir ein Rätsel.

Die Kiwis sind echt hart im Nehmen!




Die Mühen werden mit fantastischen Ausblicken auf die zauberhafte Landschaft belohnt. Leider ist das mal wieder einer der Eindrück, die man mit der Kamera nicht einfangen kann.

Also, wenn irgend möglich, herkommen und selber erleben :-))




Irgendwann komme ich auf der anderen Seite der „Tararua Range“ wieder auf „normale“ Straßen zurück und fahre über Upper und Lower Hutt in Richtung Eastbourne, das auf der anderen Seite des Wellington Harbour liegt.




Auf einem Parkplatz an der Küstenstraße, von dem man eine schöne Aussicht auf den Hafen und die Hügel in der Gegend um Wellington hat, mache ich eine kurze Pause. An einem Steg direkt neben dem Parkplatz hat ein Fischkutter festgemacht, auf dem frischer Fisch verkauft wird.


Als ich ankomme, hat sich schon eine lange Schlange gebildet und die Leute warten geduldig, bis sie ihren frisch filetierten Fisch mit nach hause nehmen können.






Ich fahre weiter nach Eastbourne und habe das Gefühl, irgendwo im Süden Englands zu sein. Die Häuser sind in einem typisch britischen Baustil gebaut. Hier werde ich bestimmt noch mal an einem anderen Tag herfahren, nur um mir die schönen Häuser anzusehen.


Die Küstenstraße fahre ich bis zum Ende, bis es nicht mehr weiter geht und stelle meinen Wagen auf dem Parkplatz „Burdans Gate“ ab. Danach beginnt Privatgelände, welches für Wanderer und Radfahrer öffentlich zugängig ist. Auf einer Schotterpiste entlang der Küste gelangt man zum Pencarrow Leuchtturm.




Bei der Beschreibung des Wanderweges entlang der Pencarrow Coast konnte ich lesen:


This is an easy walk. Time (one way) from Burdans Gate to Pencarrow Lighthouse – 2 hours.

Ein leichter Weg, zwischen Burdans Gate und Leuchtturm – 2 Stunden.


Als ich den Hinweis über die Dauer der Strecke las, dachte ich noch, bestimmt haben sie die Zeit für gemütliche Spaziergänger berechnet. Das ist wahrscheinlich locker in einer Stunde zu schaffen.


Es ist wirklich ein leichter Weg. Man geht auf einem gut ausgebauten Schotterweg immer die Küste entlang und hat einen wunderbaren Blick auf Wellington bzw. die gegenüber liegenden Berge.








Fußgänger sind wenige unterwegs, dafür aber einige Radfahrer. Kein Wunder, denn die Strecke zieht sich ewig hin.


Als nach einer gefühlten Ewigkeit der Leuchtturm endlich auftaucht, sind tatsächlich 1,5 Stunden vergangen. Das letzte Stück geht bergauf und als ich am „ Pencarrow Lighthouse” ankomme sind zwei Stunden vergangen.

So kann man sich irren.










Der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich genieße den tollen Ausblick auf die Küste. Am Leuchtturm mache ich erst mal eine ausgiebige Pause und stärke mich mit dem Proviant, den ich vorsorglich heute Morgen eingepackt habe.










Der Rückweg dauert leider auch noch mal zwei Stunden, ist aber gut zu bewältigen, da ich zwischendurch Pausen am Strand einlege und mir die wunderschönen Muscheln und alles Mögliche an Strandgut und Steinen ansehe, was dort in großen Mengen rumliegt.




Außerdem gibt es viel zu sehen, wie z.B. die vorbeifahrenden Fähren zur Südinsel. Und natürlich ist es schön, einfach nur auf das Wasser zu sehen, die Wellen zu beobachten und den sonnigen Tag zu genießen...









On Call, Besuch von meinem Supervisor in der Praxis 23.08.10


Bereitschaftsdienst hab ich etwa alle 14 Tage an einem Nachmittag während der Woche und ca. einmal pro Monat am Wochenende. Es ist wie eine normale Sprechstunde, nur eben nach Feierabend und in aller Regel kommen Patienten nur mit akuten Anlässen. Manchmal erhält man auch telefonische Anfragen von besorgten Eltern, die Fragen bezüglich eines erkrankten Kindes haben.


Heute vergeht meine Notfallsprechstunde noch etwas schneller, da mich mein Supervisor aufsucht und sich über meine Arbeitsbedingungen erkundigt.


Wir haben eine nette Unterhaltung und ich wundere mich ein bisschen darüber, wie sehr er um mich besorgt ist. Er lässt sich meinen Tagesablauf und alles, womit ich täglich beschäftigt bin, sehr genau erklären. Es kommt mir etwas übertrieben vor, wie er sich um alle möglichen Details kümmert. Immerhin habe ich es in den letzten Jahren geschafft, eine Praxis zu führen, ohne dass sich irgend jemand um mein Wohlergehen gekümmert hätte.


Erst einige Wochen später erfahre ich, dass seine Sorgen um meine Arbeitsbedingungen nicht von ungefähr kommen. Ich habe schon fast den Eindruck, er kümmert sich um Dinge, die ihn eigentlich nichts angehen, aber im nachhinein bin ich sehr froh über die Unterstützung, die ich von ihm erhalte.


Wie sich später herausstellen wird, hat er sich berechtigterweise Sorgen um meine Arbeitsplatzsituation gemacht und ich hatte leider Pech mit der Wahl meiner Praxis. Vor mir hatten schon andere Kollegen das zweifelhafte Vergnügen, unter völlig inakzeptablen Bedingungen hier zu arbeiten, was dazu geführt hat, das sie die Praxis nach kurzer Zeit wieder verließen.


Von einigen Patienten hörte ich immer wieder, dass die Locums vor mir in dieser Praxis nur für wenige Monate geblieben sind und jeder war sehr erfreut und vielleicht auch ein bisschen erstaunt zu hören, dass ich vorhatte, hier wenigstens ein Jahr zu bleiben.


Dinge entwickeln sich manchmal nicht so wie erwartet und genau so ist es dann auch eingetroffen, davon aber später mehr. Aus bestimmten Gründen werde ich erst im nächsten Beitrag darüber berichten...



(Muscheln an der Pencarrow Coast)



Fortbildung in Palmerston North, „Aufgaben des Coroner“ (Gerichtsmediziner) 25.08.10


Soll ich mich wirklich für diese Fortbildungsveranstaltung anmelden? Benötige ich die Informationen überhaupt? Habe ich an dem Abend nicht schon etwas anderes vor? Ja, ich melde mich erst mal an, absagen kann ich ja immer noch...


Was im Fernsehen in amerikanischen Serien oder Filmen über die spannende Tätigkeit von Gerichtsmedizinern gezeigt wird, hat mit der Realität nichts gemeinsam. Und das Bild von der Tätigkeit eines Gerichtsmediziners, was ich mir in Deutschland machen konnte, hat mit der Realität in Neuseeland ebenfalls nichts zu tun.


Ich bin hier bisher noch nicht in die Situation gekommen, mit einem Vertreter dieser Berufsgruppe in Kontakt zu kommen, aber das kann einem hier schneller passieren, als man es sich vielleicht wünscht. Wenn ein Patient stirbt, wird auch hier, ebenso wie in Deutschland, der Totenschein vom behandelnden Hausarzt ausgestellt. In aller Regel hat ja der behandelnde Hausarzt das medizinische Wissen und kennt die Hintergründe, um festzustellen, ob eine natürliche oder eine unerwartete, d.h. nicht natürliche Todesursache wahrscheinlich ist.


Bei den zuletzt genannten Ereignissen tritt in Neuseeland der Coroner (Gerichtsmediziner) in Aktion und untersucht, ob eine Obduktion zur Ursachenklärung veranlasst werden muss. Interessanterweise hat ein neuseeländischer Coroner keine medizinische Ausbildung absolviert, sondern ist in aller Regel ein Jurist mit mindestens fünf Jahren Juristischer Erfahrung und einer fachspezifischen Weiterbildung für diese Tätigkeit. Es ist also eher eine Verwaltungstätigkeit, wobei der Coroner den Hausarzt aufgrund seines medizinischen Wissens zu Rate zieht und nur in besonderen Fällen eine Obduktion veranlasst, welche dann von einem Pathologen durchgeführt wird.


Ich war es gewohnt, in Deutschland auch zu mir bis dato unbekannten Patienten gerufen zu werden und nach entsprechend gründlicher Untersuchung, wenn also sichere Todeszeichen vorlagen, den Tod festzustellen und einen Totenschein auszustellen. Hier ist alles ein bisschen anders.


In der Fortbildungsveranstaltung, die übrigens trotz des eher ernsten Themas doch sehr kurzweilig war, konnte ich erfahren, wie hier die Dinge geregelt sind. Wann muss der Coroner eingeschaltet werden? Wer hat welche Aufgaben? Was darf bescheinigt werden, was nicht? Was geschieht mit den Ergebnissen? Wer hat ein Anspruch, von den Ergebnissen der Untersuchung zu erfahren?


Bei meinem nächsten „On Call“ (Bereitschaftsdienst) werde ich von der Nachtschwester eines ortsansässigen „Rest Home“ (Altenwohnheim) angerufen und gefragt, ob ich für einen Patienten einen Totenschein ausstellen könne. Der Patient sei vor kurzem aus dem Krankenhaus zurückverlegt worden und kurz nach seinem Eintreffen im „Rest Home“ verstorben.


In Deutschland wäre ich selbstverständlich zu dem Altenwohnheim gefahren und hätte den Patienten untersucht und eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt.


Nach dieser Fortbildungsveranstaltung klingeln bei mir alle Alarmglocken und ich teilte der Nachtschwester mit, sie müsse sich an den behandelnden „General Practitioner“ (Hausarzt) wenden.

Der Patient war nicht in unserer Praxis registriert, ich hatte also keinerlei Vorinformationen über den Patienten und konnte daher über seine gesundheitliche Vorgeschichte keine Angaben machen. Auch die Information über eine kürzlich zurückliegende Krankenhausentlassung war Grund genug, an den Hausarzt zu verweisen, der ggf. den Coroner einschalten würde, wenn der Tod des Patienten unerwartet eingetreten sein sollte.


Manchmal ist es doch gut ein Fortbildungsveranstaltung zu besuchen, auch wenn man nicht gleich weis, wofür man das Gelernte jemals gebrauchen kann...



(Muscheln an der Pencarrow Coast)



Wieder ein Schreiben von der Steuerbehörde 27.08.10


- Meiner GST Nr. trifft ein – (eine DIN A4 Seite, verständlich geschrieben, kein Bürokratenenglisch, keine Paragrafenhinweise oder sonstige Rechtsbelehrungen – das verstehe sogar ich)


Goods and Services Tax (GST) ist die neuseeländische Version der Mehrwertsteuer. Jeder der Handel treibt oder eine Dienstleistung anbietet und einen bestimmten Mindestumsatz erwirtschaftet, muss GST in Rechnung stellen und an die Steuerbehörde (Inland Revenue) weiterleiten.


Glücklicherweise ist auch diese Steuerangelegenheit so einfach wie nur irgend möglich geregelt. Alle Informationen dazu sind online erhältlich und für Leute, denen das Lesen zu schwer fällt, gibt es eine Videopräsentation.


Ab sofort steht auf meinen Rechnungen, die ich meinem Arbeitgeber für meine Dienste schreibe, ein zusätzlicher Betrag von 12,5% GST (ab Oktober 15%). Berufsbedingte Ausgaben, für die ich GST bezahlt habe, kann ich mit den Einnahmen verrechnen, die Differenz bekommt die Steuerbehörde. Alle zwei Monate reicht man online die aktuellen Zahlen ein und überweist die GST Steuer. So einfach können Steuern geregelt werden.



Mit Grippe im Bett 28.08. bis 29.08.10


So etwas muss ausgerechnet mir passieren! Das kann ich ja überhaupt nicht gebrauchen, hier krank zu werden. Wie schon berichtet gibt es in Neuseeland in aller Regel kein Krankengeld. Wer Krank feiert, macht das auf eigene Kosten.


In den letzten Tage und Wochen hatte ich viele Patienten mit Erkältungskrankheiten behandelt. Normalerweise macht mir das nichts aus, es ist sehr selten, dass ich mal erkältet bin.


Scheinbar ist das Erregerspektrum hier etwas anders und die Viren erwischen mich mit voller Breitseite: Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen vom Feinsten. Glücklicherweise ist Wochenende und ich kuriere mich an meinen freien Tagen aus. Montag geht es mir wieder einigermaßen besser und ich gehe in die Praxis. Was von selbst gekommen ist, geht meist auch von selbst wieder...



(Muschel an der Pencarrow Coast)



GP Peer Review Treffen 02.09.10


Einmal monatlich treffen sich die Hausärzte aus Levin und Umgebung und tauschen sich über ihre Praxiserfahrungen aus. Häufig wird zusätzlich ein Fachvortrag präsentiert.


Beim letzten Treffen ging es um Wiederbelebungsmaßnahmen. Ein Rettungsmediziner sowie ein Rettungssanitäter versorgten uns mit den neuesten Informationen in Sachen Lebensrettung, so dass wir unsere Fachkenntnisse wieder auffrischen konnten.


Interessant fand ich dabei, wie der Fachkollege zwischen seiner Versorgungsrealität (Krankenhaus) und der Landarztpraxis zu unterscheiden wusste. Immer wenn es um die Beschreibung der Notfallrettung in der Landpraxis ging, sagte er: “ In GP-Land wird das soundso gemacht...“ Und er zeigte damit seine Anerkennung für die hohe Leistung, unter schwierigen Bedingungen Rettungsmaßnahmen durchzuführen.


Neben dem theoretischen Hintergrundwissen wurden alle notwendigen praktischen Fertigkeiten durchgesprochen und anschließend an Übungsdummies erprobt. Alles was man für eine effektive Versorgung benötigt, wurde so lange geprobt, bis die Abläufe sicher eingeübt waren.


Den Notfallrettungskurs müssen übrigens alle Niedergelassenen regelmäßig absolvieren, um ihr Praxiszertifikat (d.h. die Erlaubnis zu praktizieren) verlängert zu bekommen.


Bei dem folgenden GP Peer Review Treffen hatte leider der Fachreferent kurzfristig abgesagt. Kurzerhand hat einer der Kollegen von seinem letzten Fachkongressbesuch die Praxisrelevanten Highlights berichtet. Anschließend stellten drei Kollegen Fälle aus ihrer täglichen Praxis vor. Jeder Fall wurde unter den Kollegen ausführlich diskutiert. Für mich eine völlig andere Art der Weiterbildung und für meine Tätigkeit hier von unschätzbarem Wert.


Bei der Diskussion ging es auch u. a. darum, wie schwierig es immer wieder ist, einen Patienten zur fachärztlichen Untersuchung anzumelden. Die ortsansässigen Kollegen haben sich offensichtlich an die Wartelisten schon längst gewöhnt und wundern sich nicht mehr darüber, wenn ein Patient manchmal sechs Monate und länger auf einen Facharzttermin oder einen OP-Termin wartet.


Wenn ich in Deutschland der Meinung war, eine Fachärztliche Untersuchung sei erforderlich, so war es ein Leichtes, innerhalb kurzer Zeit einen Termin bei dem Fachkollegen zu organisieren.


Hier ist es ein völlig anderes Überweisungsverhalten, welches den Hausarzt als „Gatekeeper“ benötigt: Nur wenn der Hausarzt durch entsprechende Befunde nachweisen kann, dass alles ambulant mögliches bereits veranlasst und untersucht wurde und die Befunde im Überweisungsschreiben klar erkennen lassen, hier ist eine Facharztuntersuchung oder –behandlung erforderlich, wird der Patient (abhängig von dem Grad seiner Priorität) zur Untersuchung in die Krankenhausambulanz einbestellt.


Die fachärztliche Ambulanz entscheidet einerseits nach den eigenen, verfügbaren Kapazitäten und andererseits nach der Dringlichkeit des Patientenanliegens, wie die Termine vergeben werden. Bei diesem System muss es zwangsläufig zu Wartezeiten kommen, da die Personalausstattung bzw. Anzahl der Untersuchungs- und Behandlungsplätze nicht flexibel ist, d.h. dem Behandlungsbedarf nicht angepasst wird.


Erinnert mich so ein bisschen an eine Wirtschaft, in der vieles nach Plan ging, aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und ich habe wirklich nicht ausreichend Einsichtsmöglichkeiten in diese Versorgungslandschaft, um mir ein abschließendes Urteil zu erlauben.

Vielleicht ist ja alles viel besser als ich es Wahrnehme :-)



Sechs Stunden alt 03.09.10


Als ich heute nach Feierabend auf der Farm eintreffe, sehe ich Errol und Richard auf der Weide, wie sie eine der Galloway Kühe in den Stall bringen wollen. Nebenher trottete das Kälbchen, welches heute Mittag per Spontangeburt auf die Farm gekommen ist.


Damit es dem Kleinen nachts nicht zu kalt wird, bringen sie das Kälbchen mit Mutter in den windgeschützten Stall. Da muss ich doch gleich ein paar Aufnahmen machen...



(Wo geht's hier zum Stall?)




(Die stolze Mama)


(Wo gibt's hier was zu trinken?)


(So gehen hier die Tage zu Ende...)


Regen wie aus Eimern 06.09.10


Am letzten Wochenende haben die Medien ja einiges über ein sehr starkes Erdbeben in Neuseeland berichtet. Kein Grund zur Sorge, denn das Erdbeben war auf der Südinsel, also Luftlinie ca. 400 km von mir entfernt. Hier war davon glücklicherweise nichts zu spüren.


Dafür hat es heute Nacht und den ganzen Vormittag extrem stark geregnet. Man kann sich nicht vorstellen, was für Wassermassen in kurzer Zeit hier runter gekommen sind.


Ich hab mich immer gefragt, wozu es so tiefe Wassergräben entlang der Straßen gibt, jetzt weis ich's. Die laufen ganz schön schnell voll.


Heute Nachmittag hat es dann endlich mal wieder aufgehört mit dem Regen. Genau so schnell wie er gekommen ist, war er auch wieder weg.









Pferderennen 09.09.10


An meinem freien Nachmittag bin ich eingeladen, mir ein Pferderennen in Foxton, einem Ort etwa 18 km nördlich von Levin, anzusehen.




Der Sohn einer Praxismitarbeiterin ist Jockey und wird heute an mehreren Rennen teilnehmen.

Von Pferden oder Pferderennen habe ich nicht die geringste Ahnung, aber das hält mich nicht davon ab, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen und mir das Rennen anzusehen.








Der Besucherandrang ist mitten in der Woche natürlich nicht besonders groß. Das gibt uns aber die Gelegenheit, die besten Plätze auszusuchen. Wir sehen uns einige Renndurchläufe an und sind total mitgerissen von der Geschwindigkeit und dem Anblick der Pferde, die an uns vorbeijagen.








Als die Kollegin nach dem ersten Rennen sieht, ihr Sohn hat den zweiten Platz gewonnen, verfliegt auch endlich ihre Angst, er könnte vom Pferd fallen und wir sind mit noch mehr Begeisterung dabei, die weiteren Rennen zu beobachten.






Gewonnen haben wir leider nix (bis auf die Erfahrung, dabei gewesen zu sein), da wir keinen Wettschein gelöst, sondern unser Geld lieber in einen heißen Tee investiert haben, denn es ist ziemlich kalt, wenn man draußen längere Zeit auf der Tribüne steht.

Das Sommerwetter lässt immer noch auf sich warten...