Donnerstag, 29. April 2010

Flug von Singapur über Sydney nach Auckland am 12.04.2010




Von den letzten Tagen in Singapur mit vielen Unternehmungen, Erlebnissen und der Zeitumstellung bin ich doch ganz schön geschafft. Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein kann, die ganze Zeit alleine unterwegs zu sein, alles selbst organisieren zu müssen, in einer fremden Umgebung, mit einem völlig anderen kulturellen Hintergrund.


Wenn man zuhause auf der Couch sitzt und Reiseberichte im Fernsehen ansieht, denkt man „Das muss ja toll sein, so weit weg unterwegs, lauter neue Dinge zu entdecken“.

Hauptsache weit weg, von allem was einem so bekannt ist.


Und plötzlich merke ich, wie wichtig mir die Anbindung an Bekanntes ist. Plötzlich nicht mehr den Radiosender hören zu können, den ich zuhause einfach einschalten musste. Mal eben sich mit jemandem verabreden und ohne viel Aufwand treffen können? Fehlanzeige, das geht hier nicht so wie gewohnt.

Aber das merke ich erst jetzt, wo es mir fehlt. Der Kontakt zur eigenen Familie, zu Freunden und Bekannten bekommt auf einmal einen ganz anderen Stellenwert.


Hab ich mir das vielleicht zu einfach vorgestellt? Ach was, morgen bin ich in Auckland. Und bald bin ich in Levin, dem Ort wo ich länger bleiben will. Da werde ich schnell Kontakt knüpfen und meine eigenen vier Wände haben...


Mal sehen wie es sich entwickelt.





Heute Abend geht es weiter Richtung Neuseeland. Um 19.50 Uhr startet die Maschine pünktlich vom Changi Airport. Tschüss Singapur.



Am nächsten Morgen ein kurzer Zwischenstopp in Sydney. Bei schönstem Sonnenaufgang fliegen wir um 6.15 Uhr weiter Richtung Auckland. Das erste, was ich von Neuseeland aus dem Flugzeug sehe, sind natürlich lauter Schafe auf den Wiesen...



Ankunft in Auckland am 13.04.2010


Kurz nach der Landung stelle ich meine Uhr zwei Stunden vor, so wie ich es schon in Sydney getan habe. Zusammen mit den sechs Stunden Zeitunterschied zwischen Hannover und Singapur ist Neuseeland also ganze 10 Stunden weiter, d.h. wenn es in Hannover 12.00 Uhr Mittags ist, haben wir es hier in Auckland schon um 10.00 Uhr Abends.


Meine innere Uhr ist jetzt erst mal völlig durcheinander und es wird Tage brauchen, bis ich mich an die neue Zeit gewöhnt habe.


Die Einreise ist etwas bürokratisch geregelt, mit mehreren Checkpoints für unterschiedliche Dinge (Pass- und Visumkontrolle, Gepäckdurchleuchtung, Biosecurity-Check, wohl um sicher zu sein, dass man keine Kiwis mit nach Neuseeland bringt, und natürlich der Zoll).


Komische Dinge werde ich hier gefragt. Zum Beispiel, ob ich in den letzten Tagen auf einer Wanderung unterwegs war. Ich kann ja verstehen, dass die Neuseeländer Angst davor haben, dass irgendwelche Sachen ins Land eingeschleppt werden, die dann hier Schaden anrichten könnten. Gab es ja schon alles, z. B. mit den Ratten, Nagetieren bzw. Katzen, die viele Vogelarten vernichtet haben.


Ich überlege einen Moment, was der Mensch beim Biosecurity-Check wohl mit mir veranstalten würde, wenn ich ihm sage, ich sei vor kurzem im Harz unterwegs gewesen. Wahrscheinlich hätte er mich für mehrere Wochen unter Quarantäne gestellt, damit ich nichts einschleppe und hier in kurzer Zeit alles wie im Harz aussieht. Also, auf die Frage mit der Wanderung antworte ich lieber mit einem klaren „nein“ und komme reibungslos durch alle Kontrollen.


Plötzlich bin ich in der Ankunftshalle und kann es gar nicht glauben schon da zu sein. Riesige Menschentrauben warten auf die Ankommenden, auch ein Fernsehteam ist dabei, um irgendwelche Leute zu befragen. Mich haben sie zum Glück in Ruhe gelassen.


Zu diesem Zeitpunkt weis ich noch nichts von Aschewolken und dem Stillstand im Flugverkehr in Europa. Ich habe seit Tagen keine Nachrichten gehört und ahne nicht, dass deshalb das Medieninteresse den Ankommenden gilt.


Nach einem Anruf bei „New Zealand Rent a Car“, um den reservierten Mietwagen abzuholen, werde ich von einer freundlichen Lady am Flughafen in Empfang genommen und zur Vermietstation gefahren. Schnell sind die Papiere fertig gemacht. Noch ein Gang um’s Auto, um eventuelle Beulen oder Kratzer festzustellen, ist aber nix zu finden. Der Wagen ist tiptop in Ordnung.


Mit Kartenmaterial von Neuseeland und einem Ausdruck von Google-Maps mit der Wegbeschreibung zum Hotel fahre ich los. Sehr ungewohnt anfangs, aber nach kurzer Zeit denke ich „gar nicht so schwierig“, immer den anderen Autos hinterher. Nach ca. einer halben Stunde komme ich, ohne mich zu verfahren, am Hotel an. Ganz ohne Navi (was ich mir aber ein paar Tage später zugelegt habe, weil ich doch ganz schönen Respekt vor der Tour habe, die vor mir liegt.)


Heute fahre ich jedenfalls kein Stück mehr!






Das Hotel ist super. Nette Leute, komfortable Ausstattung, Blick aus dem Zimmer auf den Hafen von Auckland.


Habe hier im Hotel allerdings nur einen Internetzugang über eine Prepaid Karte für 10,-- NZ$ die Stunde, ganz schön teuer im Vergleich zu Singapur, wo ich den ganzen Tag umsonst surfen konnte. Daher werde ich in den nächsten Tagen erst mal Ausschau halten, welche Alternativen es gibt.




Nach dem Einchecken im Hotel lege ich mich für ein paar Stunden auf’s Ohr und hole ein bisschen Schlaf nach.


Abends noch ein kleines Ringel zu Fuß um’s Hotel und die umliegenden Straßen. Als es dunkel wird, kehre ich zurück in das Hotel und setze mich ins Restaurant. Dort gibt es meine Rettung gegen den einsetzenden Hunger:


Fish of the day with mashed potatoes, Mediterranean tomato and olive ragout, mixed vegetables, and a glass of Chardonnay (white wine) – delicious!!!


So lässt es sich aushalten :-))


Der ausgiebige Spaziergang durch Auckland kann bis morgen warten. Jetzt lege ich mich gleich wieder auf’s Ohr und werde hoffentlich bis morgen früh durchschlafen . . .


Jetlag lässt grüßen.


Und so sehe ich am nächsten Tag aus: